Eleonor „Lorli“ Hockabout

Von Zwettl in die Welt des Rock’n’Roll

 

Eleonor Hockabout wurde im September 1940 als Eleonore „Lorli“ Krenkel in Zwettl im Waldviertel geboren. Kindheit und Jugend, Volksschule und Gymnasium hat sie gemeinsam mit Linde Waber in Zwettl verbracht, mit der sie bis heute in einer innigen Lebensfreundschaft verbunden ist. Die Arztpraxis ihres Vaters in Zwettl wollte sie nicht übernehmen, „Lorli“ zog es in die Welt hinaus.

Nach abgebrochenen Studien und sechs Jahren als Stewardess bei der AUA führte ihr Weg 1966 nach San Francisco, wo die geballte Energie der 60er-Jahre (Civil-Rights-Bewegung) ihre eigentliche Leidenschaft entflammte: den Kampf um soziale Gerechtigkeit. Sie heiratete Kent Hockabout, gründete ihre Familie – und wurde zu Eleonor Hockabout. In den USA studierte sie Design und arbeitete im Musik- und Konzertbusiness. Sie war beim „Live Aid“-Konzert 1985 in Philadelphia dabei, war mit Mick Jagger, Peter Gabriel, Bruce Springsteen und anderen on tour, blieb selbst dabei im Hintergrund und übte ihren Einfluss stets „von unten“ aus. Nach zwanzig Jahren Stage-Arbeit studierte sie noch Pädagogik und unterrichtete weitere dreizehn Jahre an einer Schule in Oakland.

Wir wollen dieser interessanten Frau, die mit den Rolling Stones auf Reisen ging und heute in der Graffiti-Subkultur auf den Straßen Oaklands unterwegs ist, ein mediales Porträt widmen. Ania Gleich hat im Herbst 2022 mit Eleonor „Lorli“ Hockabout ein Interview geführt und auf ihr spannendes Leben zurückgeblickt. Den Einstieg zum Artikel können Sie weiter unten auf dieser Seite lesen, den gesamten Beitrag auf www.skug.at abrufen. Gemeinsam mit Wolfgang Bledl sind auch die nachfolgenden filmischen Kurzporträts von Eleonor „Lorli“ Hockabout bei einem Besuch in Linde Wabers Atelier am Gaußplatz 11 entstanden.

ZWETTL * WIEN * WELT – Erinnerungen der Eleonor Hockabout

Im Rahmen eines Zusammentreffens der beiden Freundinnen Linde und Lorli in Linde Wabers Atelier am Gaußplatz 11 im Herbst 2022 entstanden folgende 3 Fragmente mit Erinnerungen und Erzählungen – eingefädelt durch Linde Waber, organisiert von Uschi Schreiber (Aktionsradius Wien), filmisch festgehalten und gestaltet von Wolfgang Bledl. Tauchen Sie ein in ein bewegtes Leben ganz nah am Puls des Rock’n’Roll und der Subkultur Kaliforniens, in spannende und auch berührende Erzählungen von Eleonor „Lorli“ Hockabout.

 

Eleonor „Lorli“ Hockabouts Rückblick auf ihr spannendes Leben können Sie im Interview von Ania Gleich hier lesen.

 

 

»Es war ein einziger Rave«

Eleonore Hockabout war mit Mick Jagger, Peter Gabriel und Bruce Springsteen on tour. Sie konzipierte Amphitheater in Indien, Japan und Südafrika. Die 82-Jährige blieb dabei immer im Hintergrund. Warum sie das ausfüllte und sie heute Teil von Oaklands Graffiti-Community ist, erzählt sie im Interview.

In Wien war sie Lorli, in Amerika Eleonor, für ihren Mann hieß sie Ellen und in italienischen Freundeskreisen Eleonora: Eleonore Hockabout hat viele Namen. Das Leben der Graffiti-Enthusiastin ist dabei genauso vielschichtig wie unbemerkt. Und das, obwohl Rock’n’Roll der in die USA emigrierten Zwettlerin auf die Haut geschrieben ist: In den 1960er-Jahren in die Civil-Rights-Bewegung hineingeworfen, arbeitete sie seit den frühen Achtzigern an der Seite von Bill Graham an vorderster Front bei den ersten »Mega-Events« rund um die Rolling Stones, Bruce Springsteen oder Tina Turner mit. Die studierte Designerin konzipierte dabei Amphitheater, koordinierte Hunderte von Bauarbeitern und machte das Budget. Trotz der hochkarätigen Jobs lernte Hockabout nach zwanzig Jahren Stage-Arbeit noch Pädagogik und unterrichtete weitere dreizehn Jahre an einer Schule in Oakland. Seit Kurzem ist die 82-Jährige in die dortige Graffiti-Szene eingetaucht, dokumentiert die Streifzüge auf Instagram und steckt ihre Energie in die Unterstützung dieser Subkultur. Bei ihrem letzten Besuch in Wien legte Kindheitsfreundin Linde Waber nahe, die stets im Hintergrund tätige Tausendsassarin zu treffen. Daraus entstanden ist ein Medienprojekt des Aktionsradius Wien, das ab 14. April 2023 auf der dortigen Website abgerufen werden kann. Bei dieser Gelegenheit hatte Hockabout auch Zeit, sich für skug im Café Hummel zu einem Gespräch zu treffen. Im Interview erzählt sie ihre abwechslungsreiche Geschichte, erklärt, wie US Street Rules funktionieren und warum sie in letzter Zeit auch Snoop Dog T-Shirts trägt.

skug: Wo siehst du heute die Subkultur?

Eleonore Hockabout: Denken wir an den Künstler Jean-Michel Basquiat: Ihn akademisch zu betrachten – ob er aufgrund bestimmter Vorgaben arbeitete oder nicht – ist überhaupt nicht relevant. Das hat er ganz anders gesehen. Es gibt überall diese Wertung: Bist du in eine Kunstschule gegangen? Hast du einen Bachelor Degree? Einen Master Degree? Einen PhD? Der akademische Grad ist sicherlich eine Eintrittskarte, Kunst zu studieren, und hat seinen Zweck, aber die Fragen »Was ist Kunst?«, »Warum Kunst?«, »Kunst heute?« bleiben offen. Hier glaube ich, dass sich im Moment viel ändert! Zumindest ist das Fragezeichen größer geworden: Was sagt die Mainstream-Kundschaft denen, die nicht Mainstream drauf sind? Volkskunst, Vandalismus, Protestkunst versus Hochkultur, Fine Art? Diese Einstufungen haben immer Gewinner und Verlierer auf dem Markt, denn es ist ein Markt. In der Subkultur sind sich die Macher selbst unklar und uneinig.

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> Den gesamten Artikel können Sie auf www.skug.at/es-war-ein-einziger-rave/ (öffnet in eigenem Browserfenster) abrufen.

Bilderalbum

Aus längst vergangenen Zeiten geben Linde & Lorli ein paar Einblicke in die Bilderalben, die bis jetzt bei Linde Waber im Atelier all die Jahre überstanden haben und so manche Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse wecken.

Galerie

Und ein paar Impressionen aus „Lorli“ Hockabouts Zeit des Rock’n’Roll...

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