Kraftort Gaußplatz 11

Im Mai 1992 konnten Uschi und Dieter Schreiber das Café Troppau von Karl und Traude Rudolf übernehmen, anmieten und den neugegründeten Aktionsradius als Kultur- und Stadtprojekt darin ansiedeln. Angesiedelt an der Schnittstelle von Kunst, Gesellschaft und Stadt kann der unabhängige Kulturverein heute auf eine fast 30-jährige, bewegte Geschichte zurückblicken und war wichtiger Motor für die Entwicklung des Augartenviertels und des Gaußplatzes.In den Räumlichkeiten des ehemaligen Café Troppau von Karl und Traude Rudolf am Gaußplatz 11 bietet der Aktionsradius heute eine Bühne für offenen Diskurs zeitgenössischer Themen – ganz in der Tradition der Wiener Salons. Das Haus Gaußplatz 11 ist ein künstlerischer Kraftort: Die Malerin Linde Waber lebt/arbeitet hier, die Schriftstellerin Lotte Ingrisch hat hier ihre Kindheit verbracht. Bis 1938 führte der jüdische Cafetier Leon Selzer das Kaffeehaus "Jägerhof" am Gaußplatz 11.

 

Die Geschichte: Der Aktionsradius beschäftigt sich seit 1990 mit der Geschichte des Platzes. Im Zuge der Neugestaltung des Gaußplatzes (1990-1995) wurde vom Aktionsradius (vormals Arbeitskreis Gaußplatz) eine professionelle historische Aufarbeitung des Platzes initiiert. Der Gaußplatz in seiner heutigen Form ist einer der wenigen geplanten Sternplätze Wiens und wurde vom Architekten Ludwig Förster im Jahr 1850 angelegt, als Vorbereitung für die geplante Wiener Stadterweiterung sowie Ringstraßenwettbewerb.
Aufgrund der noch nicht verfügbaren Baugründe sowie als Folge des Börsenkrachs 1873 ließ seine Verbauung noch Jahrzehnte auf sich warten. Ab Mitte der 1880er Jahre bebaute Stadtbaumeister Franz Bernert, Linde Wabers Urgroßvater, eine Reihe von Parzellen (darunter auch Gaußplatz 11 und 13) sowie anschließend eine Reihe von Häusern in der angrenzenden Klosterneuburger Straße, in der Treustraße, in der Traunfelsgasse und im 9. Bezirk.
 

 

Audiotrack
Kraftort Gaußplatz (gestaltet von Mischa G. Hendel)
Uschi Schreiber, Linde Waber, Dieter Schreiber
(Musik: Otto Lechner - Dank an ottolechner.at)
Dauer 22´52

Galerie

Jüdischer Gaußplatz - "Mazzesinsel"

Der Gaußplatz liegt am Rand der ehemals jüdisch geprägten „Alt-Brigittenau“ und stellte damals eine wichtige Verbindung zur Leopoldstadt dar. Bis 1938 entwickelte sich hier ein Zentrum jüdischen Lebens. In fast jedem der umliegenden Häuser waren in den 1930er Jahren mehr als die Hälfte (manchmal sogar 75%) der BewohnerInnen Jüdinnen und Juden – eine Vielzahl jüdischer Geschäfte, Kaffeehäuser, Vereine, Hilfsorganisationen, ein Kino u.v.m. säumten den Platz.

Die jüdischen Zuwanderer aus dem Osten, die sich hier ansiedelten, waren eher Kleingewerbetreibende und Händler, viele von ihnen in der Bekleidungsbranche tätig, aber auch Angestellte, Beamte oder Freiberufler. Es war zu dieser Zeit üblich, dass jüdische und christliche Bevölkerung in Frieden Tür an Tür lebten.

Von den Geschäften und Lokalen am Gaußplatz befanden sich in den 1930er Jahren viele in jüdischem Besitz, z.B.: ein Tuchwarengeschäft, ein Konfektionsgeschäft, ein Uhrmacher, eine Spezereiwarenhandlung, eine Fleischerei, eine Putzerei, eine Tabaktrafik, zwei Kaffeehäuser, eine Branntweinschank und eine jüdische Apotheke. Sonst gab es noch zwei Wirtshäuser, eine Gemischtwarenhandlung und eine Lottokollektur. Auch acht jüdische Ärzte und Ärztinnen waren am Gaußplatz angesiedelt.

Im Haus Gaußplatz 11 war zu dieser Zeit das Kaffeehaus „Jägerhof“ angesiedelt, betrieben vom jüdischen Cafetier Leon Selzer, der in den 1920er Jahren auch sozialdemokratischer Bezirksrat war. Ab 1938 wurde es arisiert und als Café Troppau von Familie Rudolf geführt, bis 1992 der Aktionsradius Augarten hier einzog.
 

Kalender

FRIEDEN – Religion, Philosophie, Kunst

Im April wollen wir über Gott und die Welt sprechen – über den Zustand unserer Gesellschaft, die Spaltungen im Kleinen wie im Großen, über Kriege und Frieden - und dies alles aus den Perspektiven der Religion, der Kunst, der Literatur und der Philosophie. Drei Salonabende (u.a. zum 300. Geburtstag Kants), zwei Friedens-Spaziergänge und ein Workshop sind die Formate, zu denen wir Sie im April herzlich einladen!

April
DO 18. April 2024
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien

Eugen Drewermann im Gespräch mit Martina Schmidt

Das Salongespräch ist leider bereits ausgebucht (mit langer Warteliste). Wir laden Sie aber herzlich ein, den Abend im LIVESTREAM zu verfolgen:
https://aktionsradius.at/content/de/medien/livestream

Der Theologe, Psychoanalytiker und Autor Eugen Drewermann präsentiert im Gespräch mit der ehemaligen ORF-Journalistin Martina Schmidt sein neues Buch – ein Plädoyer für Menschlichkeit, Liebe und Frieden - orientiert an der Botschaft der Bergpredigt.

Nähere Infos zum Abend finden Sie im EventKalender. Bei Schönwetter wird das Gespräch eventuell aktustisch auf unserer Vorplatz ins Freie übertragen. Aufgrund der schlechten Wetterprognosen erfolgt die Entscheidung am 18.4. und steht dann online auf unserer Website.

ACHTUNG: Der Abend ist bereits ausgebucht. 
Das Salongespräch wird ab 19.30 Uhr im Livestream übertragen:
https://aktionsradius.at/content/de/medien/livestream
Anschließend auch im digitalen Medienarchiv abrufbar:
www.aktionsradius.at/content/de/medien/videoarchiv-themenveranstaltungen

FR 19. April 2024
16:00 Uhr
Ort wird bekanntgegeben (bei Anmeldung!)

Diskursiver Spaziergang mit Claudia Brunner

Kriegslogik und Militarisierung sickern in jedes Verhältnis und beeinflussen auch die Möglichkeitsräume für Friedensforscher*innen. In der Öffentlichkeit sind überwiegend Stimmen zu hören, die militärische Logik und Praxis rechtfertigen. Doch es ist alles andere als naiv zu sagen, dass eine andere Welt möglich ist und der Krieg sofort gestoppt werden muss – in Gaza, in der Ukraine, in Syrien und überall.

Gemeinsam mit der Friedensforscherin Claudia Brunner widmen wir uns in einem Spaziergang rund um das Arsenal den vielfältigen Prozessen einer diskursiven, kognitiven und affektiven Militarisierung, die uns umgibt. Claudia Brunner ist Professorin am Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt: www.epistemicviolence.info 
Anmeldung erforderlich: office@aktionsradius.at

Eintritt: 25,- Euro

TeilnehmerInnenanzahl begrenzt!
Anmeldung erforderlich! office@aktionsradius.at

Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben!

DI 23. April 2024
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien

Gespräch Reinhard Merkel mit Herlinde Pauer-Studer

Der deutsche Philosoph Immanuel Kant wurde vor 300 Jahren, am 22. April 1724, im preußischen Königsberg geboren. An diesem Ort – dem heutigen Kaliningrad in Russland – schrieb er seine wegweisenden philosophischen Schriften. In der Altersschrift „Zum ewigen Frieden“ entwickelte Kant seinen Gedanken des "kategorischen Imperativs" zu einem politischen Modell zwischen den Staaten der Welt weiter. Frieden war für Kant ausdrücklich kein Naturzustand, sondern das Ergebnis verantwortungsvoller, vernunftgeleiteter Politik. Bewusste, nach Gerechtigkeit suchende Entscheidungen könnten der Menschheit den Frieden stiften, so Kant. Sein Text spielte eine wesentliche Rolle für die Ausgestaltung der sogenannten "Atlantik Charter", die Franklin D. Roosevelt und Winston S. Churchill im August 1941 verfassten und auf deren Grundlage sich die Vereinten Nationen gründeten. Kants Schrift »Zum ewigen Frieden« war der erste Versuch in der Geschichte der Philosophie und des Völkerrechts, der Ächtung des Krieges ein prinzipielles, zwingendes und zeitloses Fundament zu geben – in Form einer kategorischen Forderung des Rechts der Menschheit auf Frieden. Kants aufklärerische Vorstellungen von Autonomie, Freiheit und Menschenwürde sind bis heute maßgebliche Bezugspunkte gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Was bedeuten Kants Thesen in der von Kriegen und Spaltungen geprägten heutigen Zeit? Der Autor und Rechtsphilosoph Prof. Reinhard Merkel (Universität Hamburg & Humboldt Universität Berlin) geht im Gespräch mit der Philosophin Prof. Herlinde Pauer-Studer (Universität Wien / 2024 Humboldt Fellow LMU München) den Grundlagen, der Aktualität und den Ideen von Immanuel Kant auf den Grund. Gemeinsam mit Roland Wittmann hat er das Suhrkamp Taschenbuch „Zum ewigen Frieden“ herausgegeben.

Eintritt: Freie Spende

Ort: Gaußplatz 11, 1200 Wien.
ACHTUNG: PÜNKTLICHER BEGINN WEGEN LIVESTREAM!!
Einlass: 19.00 Uhr. Beginn: 19.30 Uhr.

Die Veranstaltung wird auch filmisch aufgezeichnet - mit der Teilnahme stimmen Sie den Foto-/Filmaufnahmen zu. Keine Anmeldung erforderlich! Bitte Handys ausschalten!!

FR 26. April 2024
16:00 Uhr
Ort wird bekanntgegeben (bei Anmeldung!)

Spaziergang zur Geschichte der Frauen*Friedensbewegung mit Petra Unger

Die Pazifistin, Schriftstellerin und Friedensforscherin Bertha von Suttner starb am 21. Juni 1914 (vor 110 Jahren), kurz vor dem Beginn des 1. Weltkrieges. Die Frauen*Friedensbewegung verlor damit ihre bedeutendste Stimme. 1905 wurde Bertha von Suttner als erste Frau mit dem seit 1901 vergebenen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Bedeutende Frauen setzen ihre Arbeit für den Frieden in Österreich und international fort. 1921 trafen sich 400 Frauen zum 3. Kongress der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) bzw. Womens International League for Peace and Freedom (WILPF) im Wiener Musikverein, darunter Rosa Mayreder, Leopoldine Kulka, Christine Touallion. Ihre zentralen Fragen sind heute aktueller denn je: Wie kann Friedenserziehung aussehen? Ist das weibliche Geschlecht friedfertiger? Wie lässt sich Krieg vermeiden?

Ein Stadtspaziergang auf den Spuren von Friedensaktivistinnen in Geschichte und Gegenwart ganz im Sinne von Bertha von Suttner: „Was sich in der Friedensbewegung äußert, ist nicht der Traum Weltentrückter Fantasien, es ist der Selbsterhaltungstrieb der Zivilisation.“

Petra Unger arbeitet als Akademische Referentin für feministische Bildung und Politik sowie als Kulturvermittlerin. Ihre langjährige Erfahrung der Kulturvermittlung verbindet sie transdisziplinär mit ihrer Expertise zu Gender Studies und feministischer Theorie. Sie ist Seminar- und Workshopleiterin, Moderatorin und Autorin verschiedener Publikationen. Die von ihr begründeten Wiener Frauen*Spaziergänge versteht sie als politische Bildung im öffentlichen Raum. https://frauenspaziergaenge.at/petra-unger/ 

Eintritt: 25,- Euro

TeilnehmerInnenanzahl begrenzt!
Anmeldung erforderlich! office@aktionsradius.at

Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben!

MO 29. April 2024
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien

Robert Schneider und Franzobel im freien Wort

Die österreichischen Schriftsteller Robert Schneider und Franzobel haben in der Lockdownzeit begonnen, sich über Gott und die Welt auszutauschen. Ein anregender Diskurs über Gesellschaft und Weltgeschehen, Politik und Demokratie, Krieg und Frieden, Solidarität und Spaltung, Gut und Böse, Richtig und Falsch. Die beiden Autoren diskutieren miteinander im freien Wort – ohne dabei ihre Ratlosigkeit zu verbergen. Auch öffentlich melden sie sich regelmäßig zu Wort. Robert Schneider sorgt sich in seiner wöchentlichen Kolumne (in der Sonntagskrone Vorarlberg) um die Debattenkultur unserer Gesellschaft. Wie kommen wir zur Achtung vor der Wahrheit des Anderen, zu weniger Rechthaberei und mehr Mut, nicht gleich die Antwort zu kennen? Franzobel plädiert in verschiedenen Medien und Talksendungen für Dialog und Friedensverhandlungen, um einen „Dritten Weltkrieg“ nicht zu riskieren. „Kriegshelden! Doch wofür? Zehntausende Tote, eine zerstörte Infrastruktur, Millionen traumatisierte Menschen, eine komplette Eskalation … als hätte es eine Friedensbewegung, Antikriegsfilme und die Einsicht, dass Krieg der Vater aller Undinge ist, nie gegeben.“ Im Aktionsradius erteilen wir den beiden Schriftstellern Themenwahl und freies Wort. Buchtipps: Robert Schneider „Buch ohne Bedeutung“ (2022), Franzobel „Einsteins Hirn“ (2023). www.franzobel.at

Eintritt: Freie Spende

Ort: Gaußplatz 11, 1200 Wien.
ACHTUNG: PÜNKTLICHER BEGINN WEGEN LIVESTREAM!!
Einlass: 19.00 Uhr. Beginn: 19.30 Uhr.

Die Veranstaltung wird auch filmisch aufgezeichnet - mit der Teilnahme stimmen Sie den Foto-/Filmaufnahmen zu. Keine Anmeldung erforderlich! Bitte Handys ausschalten!!

FRAUEN*FRIEDEN*UTOPIEN

Im Mai/Juni laden wir Sie zu einem Mix aus Performances, Salongespräch und Exkursionen. Wir verlegen unser Programm mehr und mehr ins Freie, um im Rahmen von Ausflügen und StadtFlanerien thematische Erkundungen vorzunehmen. Die Ganztages-Touren führen nach Graz und Znaim (Tschechien) – in Wien wandern wir zur Kleingartensiedlung Rosental sowie zur Friedenspagode, die vor über 40 Jahren als eine von 80 Friedenspagoden weltweit in Wien errichtet wurde. Melden Sie sich an – und nehmen Sie teil!

Mai
MO 06. Mai 2024
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien

Daniela Dahn im Gespräch mit Jan David Zimmermann

«Der Traum vom ewigen Frieden darf keine Utopie bleiben» fordert die deutsche Schriftstellerin Daniela Dahn. «Sie ist eine Kritikerin der Verhältnisse par excellence, sie ist folglich unbequem. Scharfsinnig im Urteil und unabhängig in der Analyse gehört sie zu den mutigen Publizisten dieser Zeit.» beschreibt Jorge Semprún die Autorin.

Wir haben Daniela Dahn, die renommierte Essayistin und Mitbegründerin des »Demokratischen Aufbruchs« in der DDR zu einem Gespräch eingeladen. Mit dabei ihr aktuelles Buch: „Im Krieg verlieren auch die Sieger. Nur der Frieden kann gewonnen werden.“ Das Buch vereint Essays über Krieg und Frieden – geschrieben rund um die sogenannte „Zeitenwende“. Es ist wieder Krieg in Europa … und längst geht es nicht mehr um die Frage, ob wir involviert sind, sondern um das Wie. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist angeblich die westliche Friedensarchitektur zusammengebrochen. Aber geschah das nicht viel früher, als der Westen nicht auf Gorbatschows Vorschläge für ein gemeinsames Haus Europa einging? Erfüllt jetzt unsere Strategie mit Wirtschaftskrieg und Waffenlieferungen den beabsichtigten Zweck? Als Stimme der Friedensbewegung hält Daniela Dahn Verhandlungen für geeigneter, den Krieg zu beenden. Die Börne-Preisträgerin präsentiert ihr Buch – ein humanistischer aufklärerischer Appell für Frieden, und gegen den Wiederholungszwang von Weltkatastrophen. Der Journalist/Schriftsteller Jan David Zimmermann führt das Gespräch mit Daniela Dahn, einer «radikalen Selbstdenkerin.» (Der Tagesspiegel)

Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin, studierte Journalistik in Leipzig und war Fernsehjournalistin. Seit 1981 ist freie Schriftstellerin und Publizistin. Sie war Gründungsmitglied des «Demokratischen Aufbruchs» in der DDR, ist Mitglied des PEN sowie Trägerin zahlreicher Preise. Bei Rowohlt sind bislang zwölf Essaybücher erschienen. www.danieladahn.de (Foto Daniela Dahn: VIADATA Holger John)

Eintritt: Freie Spende

Ort: Gaußplatz 11, 1200 Wien.
ACHTUNG: PÜNKTLICHER BEGINN WEGEN LIVESTREAM!!
Einlass: 19.00 Uhr. Beginn: 19.30 Uhr.

Die Veranstaltung wird auch filmisch aufgezeichnet - mit der Teilnahme stimmen Sie den Foto-/Filmaufnahmen zu. Keine Anmeldung erforderlich! Bitte Handys ausschalten!!

Programmschiene:
DO 09. Mai 2024
08:00 Uhr
Ort wird bekanntgegeben (bei Anmeldung!)

Nie wieder Krieg! - Ausstellung Zenita Komad und Stadtführung

Der Zweite Weltkrieg hat auch vor Graz nicht haltgemacht. Die “Stadt der Volkserhebung“, die als erste Stadt der „Ostmark“ für „Judenrein“ erklärt wurde, war am Ende des Krieges die am häufigsten bombardierte Stadt Österreichs.  Einige Spuren dieser Zeit werden wir bei einem Rundgang, ausgehend von der Grazer Burg, besichtigen. Außerdem besuchen wir das KULTUM Graz und besichtigen eine Ausstellung der Künstlerin Zenita Komad, Teil einer Friedenstrilogie. Im Zentrum ihres Werks steht die Botschaft einer neuen Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher weltanschaulicher Überzeugungen, Glaubensrichtungen und einer interkonfessionellen und -religiösen Spiritualität. Die Grazer Ausstellung, die vor allem aus ganz neuen Werken besteht, widmet sich angesichts der derzeitigen Weltlage dem umfassenden Thema des Friedens. Der messianische Frieden, wie ihn der Prophet Jesaja in der Bibel formuliert hat, findet in Bildwerken ebenso seine poetische Bildkraft, wie eine Ahnengalerie aus Frauen und Männern der Weltgeschichte von Bertha von Suttner bis Gandhi, die Komad mit den Besuchenden wörtlich in einem „Friedensbüro“ vernetzt. Objektbilder und Grafiken mit starken Text-Bildkontrasten vollenden die Schau. Kurator Johannes Rauchenberger führt uns persönlich durch die Ausstellung und in die einzelnen Werke der Künstlerin Zenita Komrads ein.
Tourbegleitung: Alois Kinast & Andrea Hiller (Rückfragen: 0676-7988746).

Infos: https://www.kultum.at
https://www.zenitakomad.com
https://discovergraz.at/tours/graz-im-zweiten-weltkrieg/

Eintritt: 30,- Euro - exklusive An- und Abreise und Essen

TeilnehmerInnenanzahl begrenzt!
Anmeldung erforderlich! office@aktionsradius.at

Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben!

Programmschiene:
DI 14. Mai 2024
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien

Für Frieden und Frauenrechte | Performance Margot Hruby, Musik Ursula Schwarz

Die Schauspielerin, Autorin und Performerin Margot Hruby hat sich auf Spurensuche nach Yella Hertzka begeben. Formal bedient sie sich der Brief-Form und schlägt damit auch eine Brücke in die Gegenwart.
Zur Performance kommen Film-Einspielungen und die Musik von Bartok bis Krenek, mit einer Prise Eisler. Gespielt und empfunden von der Pianistin Ursula Schwarz. Im zweiten Teil wird der Kurzfilm von Margot Hruby „art goes for peace“ gezeigt, im Anschluss daran ist ein Publikumsgespräch geplant.

Yella Hertzka war Zeit ihres Lebens für Frieden und Frauenrechte engagiert. Von 1921 bis zu deren Auflösung im Jahr 1933 war sie Präsidentin der österreichischen Sektion der 1915 gegründeten Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (WILPF). Außerdem war Yella Hertzka Gärtnerin, Gründerin der ersten Höheren Gartenbauschule für Mädchen, Initiatorin und Mit-Gestalterin der von Josef Hoffmann geplanten Künstlerkolonie am Kaasgraben, wo sie mit ihrem Ehemann Emil Hertzka, Direktor des Wiener Musikverlages Universal Edition, auch wohnte. Im Park ihrer Gartenbauschule veranstaltete sie große Gartenfeste, bei denen international bekannte Musiker und Komponisten wie Mahler, Schönberg, Bartók und Krenek auftraten. 1938 heiratete die aus jüdischer Familie stammende Yella Hertzka ihren Cousin Edgar Taussig aus Prag, um so die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft zu erlangen, um damit vor den Nazis ins Exil nach London fliehen zu können. Nach ihrer Rückkehr wurde sie Anfang 1947 zur öffentlichen Verwalterin des Musikverlags Universal Edition berufen. Yella Hertzka starb im November 1948 und liegt auf dem Döblinger Friedhof in der Israelitischen Abteilung an der Seite ihres ersten Ehemannes Emil Hertzka. 

Eintritt: Freie Spende

Ort: Gaußplatz 11, 1200 Wien.
ACHTUNG: PÜNKTLICHER BEGINN WEGEN LIVESTREAM!!
Einlass: 19.00 Uhr. Beginn: 19.30 Uhr.

Die Veranstaltung wird auch filmisch aufgezeichnet - mit der Teilnahme stimmen Sie den Foto-/Filmaufnahmen zu. Keine Anmeldung erforderlich! Bitte Handys ausschalten!!

Programmschiene:
FR 17. Mai 2024
16:00 Uhr
Ort wird bekanntgegeben (bei Anmeldung!)

Versorgungsnot und Überleben im Kleingarten im Ersten Weltkrieg | Wanderung mit Helga Neumayer

Auf einer Wanderung zum „Großen Schutzhaus Rosental“, Zentrum des ältesten Kleingartenvereins Österreichs, führt uns Helga Neumayer durch die Geschichte der Anfänge der Kleingartenbewegung. Durch die große kriegsbedingte Versorgungsnot im im Ersten Weltkrieg scharten sich immer mehr Hungernde zu den frühen KleingärtnerInnen im Rosental und pflanzten Kartoffeln und Gemüse zum Überleben. Nach dem Ende des im Ersten Weltkrieg kamen weitere Kleingärten auf abgeholztem Terrain hinzu. Im Laufe seines 100jährigen Bestehens wurde der Kleingatenverein Rosental mit seinen 896 Parzellen zum größten KGV Österreichs.  Wir wandern entlang des Rosentalbachs, durchqueren die Steinhofgründe und bekommen Einblick in einzelne Parzellen der Kleingartenanlage, um abschließend die wunderbare Aussicht von der Schutzhausterrasse über Wien zu genießen.

Eintritt: 25,- Euro

TeilnehmerInnenanzahl begrenzt!
Anmeldung erforderlich! office@aktionsradius.at

Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben!

Programmschiene:
DI 21. Mai 2024
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien

Performance "Feuerseele" | Maxi Blaha und Georg Buxhofer

Die Schauspielerin Maxi Blaha schlüpft in die Rolle der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die vor 110 Jahren in Wien gestorben ist. Sie spürt dem facettenreichen Leben der großen Humanistin und Schriftstellerin in einem intensiven Monolog nach, musikalisch begleitet von Georg Buxhofer. Erzählt wird keine stringente Biographie, vielmehr stehen besondere Lebensmomente im Mittelpunkt des Stücks. Die Inszenierung basiert auf dem Stück „Feuerseele“ von Susanne Wolf. Das Stück war auf bereits auf einer erfolgreichen Welttournee, die das Team in die USA, nach Japan, Kanada, Australien, Neuseeland, in den Iran und viele europäische Länder geführt hat. Maxi Blaha (Schauspielerin | Actress); Georg Buxhofer (E-Bass | Electric Bass). Foto by Peter Rigaud

Bertha von Suttner (1843 – 1914) erreichte mit ihrem Buch „Die Waffen nieder!“ weltweit Bekanntheit. Dieses wichtige Werk der Antikriegsliteratur erschien 1889 im Verlag Edgar Pierson in Dresden und wurde in mehr als 15 Sprachen übersetzt. 1905 wurde Bertha von Suttner als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Als Gräfin Kinsky in Prag geboren ist sie 1914, vor 110 Jahren, in Wien gestorben. 

Eintritt: Freie Spende

Ort: Gaußplatz 11, 1200 Wien.
Einlass: 19.00 Uhr. Beginn: 19.30 Uhr.

Die Veranstaltung wird NICHT filmisch aufgezeichnet - KEIN Livestream!

Programmschiene:
DO 23. Mai 2024
18:00 Uhr
Aktionsradius Wien

Einführung zum Lerngang mit Thomas Lindenthal u.a.

Thomas Lindenthal, Traumcoach nach CGJung, hat gemeinsam mit anderen engagierten Menschen aus der Nachhaltigkeitsentwicklung den Lerngang „Reise zu sich selbst – werde wer du bist“ entwickelt. Im Juli 2024 startete der dritte Durchgang dieser 'Reise zu sich selbst'!

Wer Interesse hat und das Lerngangsteam sowie die Methoden kennenlernen möchte, ist beim Info-/Traumabend im Aktionsradius Wien sehr herzlich willkommen! Anmeldung und weitere Details: Zsófi Schmitz (siehe unten)

„VERGESSET NICHT FREUNDE, WIR REISEN GEMEINSAM“ (Rose Ausländer)

Die aufbauende Lernreise läuft über vier Jahreszeiten und gibt Impulse für persönliches Wachstum, Flow und Vertrauen im Leben. Es ist eine einzigartige Komposition aus Traumdeutung nach CG Jung (Thomas Lindenthal) – ergänzt durch Projektionsarbeit nach P. König (Sylvia Brenzel), Naturerfahrungen (Zsófi Schmitz) und kreatives Gestalten (Sabine Haslinger). Die vier Module sind nach den vier Stadien der Individuation nach CGJung aufgebaut: Persona – Schatten – Anima & Animus – Selbst. Ziel ist es, die verschiedenen Persönlichkeitsanteile stärker zu integrieren, persönliche Potenziale und Stärken zu entdecken und authentischer zu leben. Detaillierte Infos, inklusive Kurzvideo:
https://www.verein-ebi.at/bildungsangebot/lerngang-reise-zu-sich-selbst-1/

Eintritt: Freie Spende

Anmeldung erforderlich!
Fragen & Anmeldung:
Zsófi Schmitz (zsofi.schmitz@gmail.com) oder 0650 / 380 33 48

Ab 18 Uhr Ankommen, 18.30 bis ca. 21.30 Info-/Traumabend

Juni
 
SA 01. Juni 2024
09:00 Uhr
Ort wird bekanntgegeben (bei Anmeldung!)

Auf den Spuren der Nationalismen

Die Exkursion führt uns mit der Nordwestbahn nach Znojmo / Znaim. Wir begeben uns auf die Spurensuche der ab 1850 zunehmenden nationalen Spaltung zwischen Deutschen und Tschechen in der Königsstadt des Gebietes Südmähren. Als Tour-Guide begleitet uns Erich Pello, der als Autor das Land diesseits und jenseits des Grenzflusses Thaya in Büchern porträtiert hat.
Vom Bahnhof Znojmo spazieren wir in Richtung Altstadt. Nach dem Halt vor der Evangelischen Kirche St. Rostislav passieren wir am Marienplatz das ehemalige Haus der deutschen Kaufmannschaft und kommen am Masarykplatz zur Znojemská Beseda, dem Haus der tschechischen Vereine. Wir wandern weiter, vorbei am 80 m hohen Rathausturm über dem Oberen Platz zur Katharinenkapelle im Areal der Znaimer Burg. Zum Mittagessen kehren wir in das Braugasthaus Pivovar Znojmo mit traditioneller tschechischer Küche ein. Am Nachmittag besuchen wir das Südmährische Museum, wo wir uns erneut mit der Geschichte von Znojmo / Znaim auseinandersetzen. Danach führt uns die Stadtflanerie u.a. zu den Baujuwelen St.-Nikolaus-Kirche und St.-Wenzel-Kapelle. Nach deren Besichtigung gehen wir ca. 2 km zum Bahnhof und fahren zurück nach Wien. 

Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Znojmo;
Evangelische: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Rostislav_(Znojmo);
Museum: https://www.muzeumznojmo.cz/de
Mittagessen: https://www.pivovarznojmo.cz/reztaurace/

Insgesamt wird der Rundweg ca. 6 km lang sein. Bei Ermüdung – Taxisfahrten sind günstig in Znaim.Die Exkursion findet bei jeder Witterung statt. Regenschutz und gutes Schuhwerk wird empfohle.
Tourbegleitung: Alois Kinast & Andrea Hiller (Rückfragen: 0676-7988746).

Eintritt: 30,- Euro - exklusive An- und Abreise und Essen

TeilnehmerInnenanzahl begrenzt!
Anmeldung erforderlich! office@aktionsradius.at

Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben!

Programmschiene:
FR 21. Juni 2024
16:00 Uhr
Ort wird bekanntgegeben (bei Anmeldung!)

Zur Sonnenwende: Wanderung vom Lusthaus zur Friedenspagode mit wa-ki alias Peter Appelius

Am 110. Todestag von Bertha von Suttner laden wir zur Friedenswanderung: Wir wandern vom Lusthaus im Prater durch dichten Auwald bis zur Friedenspagode, gemeinsam mit Wa-ki / Peter Appelius. Dort treffen wir uns mit jenen, die nicht unbedingt mitwandern möchten, schauen noch beim Schifffahrtsmuseum vorbei und werden so um circa 18 Uhr bei der Pagode sein – etwas über die Entstehung und den Bau der Pagode hören, drei rituelle Umrundungen machen und vielleicht auch noch eine kurze PUJA (Andacht) mit dem Mönch Masunaga und der Rezitation des Herzsutra anschließen. Danach ist es freigestellt, ob man heimfahren möchte oder ob wir uns (bei Schönwetter) noch im Lokal Va Bene erfrischen. Die Tourguides: Wa-ki (Peter Appelius), Andrea Hiller, Mischa Hendel.

Der Grundstein der Wiener Friedenspagode („Friedensstûpa“) wurde am Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki gelegt (9. August 1982) – noch vor der staatlichen Anerkennung des Buddhismus als Religion. 1983 war Österreich das erste Land in Europa, das den Buddhismus offiziell als Religion anerkannte.

Eintritt: 25,- Euro

TeilnehmerInnenanzahl begrenzt!
Anmeldung erforderlich! office@aktionsradius.at

Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben!

Programmschiene: